Desinfektionsmittel selbst herstellen – geht das?

Seit Corona sind Lieferengpässe bei Einweghandschuhen, Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmitteln keine Neuheit mehr.

In der Regel kann dieser Engpass jedoch schnell wieder ausgeglichen werden. Aber zur Vorsicht überlegen immer mehr Menschen, ob es sich lohnt, Desinfektionsmittel selbst herzustellen.

Aber geht das überhaupt? Und wenn ja – wie?

Desinfektionsmittel selbst herstellen – geht das?

Inhaltsverzeichnis

Bestandteile / Zutaten von Desinfektionsmittel

Folgende Bestandteile sind in Desinfektionsmitteln enthalten, doch nicht jeder Inhaltsstoff ist obligatorisch…

Ethanol

Unter Ethanol versteht man einen farblosen, leicht entzündlicher Alkohol. Dieser wird in vielen Desinfektionsmitteln als Wirkstoff gegen Bakterien und Viren genutzt. Ethanol ist die Basis vieler Desinfektionsmittel.

Öle

Ätherische Öle, optimalerweise aus einer rein natürlichen Quelle, wirken zusätzlich zu Ethanol antibakteriell und antivirulent. Besonders gängig sind Zitronen-, Lavendel- und Teebaumöl. Diese beruhigen die Haut, ruhigen die Durchblutung an und entspannen die Hände.

Glyzerin

Glyzerin ist ein Bestandteil, der nicht zwingend in jedem Desinfektionsmittel enthalten ist. Der Zuckeralkohol wird vor allem als Feuchtigkeitsspender verwendet.

Wasserstoffperoxid

Dieser Inhaltsstoff wirkt desinfizierend, antibakteriell und tilgt Gerüche. Besonders bekannt ist er als Bleichmittel in Haarfärbemitteln, er wird allerdings auch als Wirkstoff für Flächendesinfektion, in Putzmitteln und Mundspülungen genutzt.

Tenside

Diese sind deswegen nötig für Desinfektionsmittel, weil sie die Oberflächenspannung verringern. So können sich Flüssigkeiten vermischen, die sich sonst nicht vermengen ließen, wie zum Beispiel Wasser und Öl.

Desinfektionsmittel selbst machen nach Empfehlung der WHO

Für die Herstellung eines Desinfektionsmittels, so wie die WHO es empfiehlt, benötigst du zunächst folgende Zutaten:

  • 830 ml Ethanol (96-prozentigen). Alternativ kannst du auch zu 750 ml Isopropanol greifen.
  • 45 ml Wasserstoffperoxid (3 %)
  • 15 ml Glycerin (98 %)
  • 110 ml destilliertes oder abgekochtes und dann abgekühltes Wasser

Zusätzlich solltest du eine abgekochte oder sterile Flasche aus Plastik oder Glas mit Schraubverschluss bereithalten.

Und so fertigst du das Desinfektionsmittel an:

  • Fülle die Inhaltsstoffe vorsichtig in die Flasche. Ein Trichter kann dabei hilfreich sein.
  • Vermenge die Chemikalien. Dazu kannst du die verschlossene Flasche schütteln.
  • Lagere die Flüssigkeit kühl und trocken und warte 72 Stunden bis zur ersten Anwendung. So ist gewährleistet, dass bis dahin jegliche Keime, die sich noch in der Flasche befunden haben können, abgetötet sind.

Desinfektionsmittel herstellen – Hinweise der WHO

Zu dem selbst hergestellten Desinfektionsmittel gibt die WHO ein paar Hinweise, die wir Ihnen natürlich weitergeben möchten:

  1. Wende das Desinfektionsmittel nur äußerlich an und sorge dafür, dass deine Augen keinen Kontakt mit dem Präparat haben.
  2. Bewahre das selbst hergestellte Desinfektionsmittel für Kinder unzugänglich auf.
  3. Halte das Desinfektionsmittel fern von Hitze und Flammen, da es leicht entzündlich ist.

Wie gefährlich ist der Umgang mit Glyzerin und Wasserstoffperoxid?

Tatsächlich ist der Umgang mit Wasserstoffperoxid nicht ganz ungefährlich. Gemäß der gesetzlich vorgeschriebenen Gefahrenhinweise H302 und H332 ist es gesundheitsschädlich bei Verschlucken oder Einatmen und kann (H318) schwere Augenschäden verursachen.

Optimalerweise trägst du Schutzkleidung, zum Beispiel Handschuhe und Augenschutz, wenn du mit Wasserstoffperoxid hantierst. Bei Kontakt mit den Augen muss die Chemikalie mehrere Minuten lang behutsam ausgespült werden. Solltest du sie ausversehen schlucken, wird empfohlen, umgehend einen Arzt zu verständigen.

Glycerol ist eine viskose Lösung, die im besten Falle pipettiert werden sollte. Erfolgt dies sachgemäß, ist nichts zu befürchten. Auch Glycerol muss bei Augenkontakt gründlich ausgespült werden. Bei Verschlucken wird empfohlen, viel Wasser zu trinken und bei Unwohlsein einen Arzt zu konsultieren.

Vorteile von selbst gemischtem Desinfektionsmittel

Selbst hergestelltes Desinfektionsmittel bietet ein paar Vorteile. Bei selbst hergestelltem Desinfektionsmittel sind alle Inhaltsstoffe erst durch deine Hände gegangen, bevor sie im Präparat gelandet sind. So kannst du sicher sein, dass in deinem Desinfektionsmittel nichts enthalten ist, was du dir vielleicht lieber nicht auf die Haut streichen möchten. Außerdem kannst du natürlich jederzeit dein eigenes Desinfektionsmittel nachproduzieren und nach Belieben ätherische Öle hinzufügen, die du magst.

Nachteile von selbst gemixtem Desinfektionsmittel

Wer nicht gerade DIY-Fan ist, wird es vermutlich als lästig empfinden, das Hygieneprodukt selbst anzurühren. Denn unter Auflagen und Kontrollen hergestelltes Desinfektionsmittel ist nicht nur einfach in Apotheken, Drogeriemärkten oder online zu erwerben, sondern in der Regel auch wirksamer. Auch werden in professionell hergestellten Produkten Inhaltsstoffe verarbeitet, die dafür sorgen, dass das Desinfektionsmittel schneller einzieht. Selbst hergestellten Desinfektionsmitteln bekommt in Punkto Alltagstauglichkeit einen Punktabzug.

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